Blutegel-Therapie

Die Blutegel-Therapie wirkt durch das gezielte Ansetzen von Blutegeln zur Heilung oder Linderung von Krankheiten. Sie bringt daher insbesondere bei akuten und chronischen Prozessen eine Verbesserung / Heilung des Krankheitszustandes.

Was ist die Blutegel-Therapie?

Unter Blutegeltherapie versteht man das gezielte Ansetzen von Blutegeln zur Heilung oder Linderung von Krankheiten. Diese Therapie gehört zu den Ausleitungsmethoden und bringt ausgezeichnete Erfolge. Bei der Behandlung wird der Egel möglichst ohne Stress und Hektik aus dem Glas geholt. Man nimmt dazu eine Pinzette. Dann wird der Blutegel auf die ausgewählte Stelle gesetzt und mit einem Likörglas oder dem Zylinder einer Spritze sanft auf dieser Stelle gehalten.

Der Biss eines Blutegels ist meist kaum zu spüren, er fühlt sich an wie ein kleiner, kurzer Stich mit einer Nadel. Sollte der Blutegel nicht sofort beißen, kann die Haut mit warmen Kompression angewärmt oder durch einen kleinen Stich mit einer Blutentnahme-Lanzette ein Bluttropfen erzeugt werden. Es kann schon einmal etwas dauern, bis die Blutegel Therapie beginnt und der Patient sollte deshalb eine gewisse Wartezeit einplanen. Ihre scharfen Kiefer bohren sich in das Gewebe bis sie an Blut gelangen. Die Kiefer sind so fein, dass es bei der Heilung nicht zur Narbenbildung kommt. Ca. eine ¾ Stunde trinkt der Blutegel bis er satt ganz von selbst wieder abfällt. Damit er solange trinken kann, ist in seinem Speichel ein Gerinnungshemmer den er beim Trinken in die Bissstelle abgibt. Dieser enthält entzündungshemmende Wirkstoffe und sorgt nach dem Trinkvorgang für eine lange Nachblutung der Wunde. Die Nachblutung dauert ca. 4 – 5 Stunden. Die entstandene Wunde sollte unter einem fachgerechtem Verband gegen Schmutz geschützt werden, damit es nicht zu einer Infektion kommt.

Durch die im Speichel enthaltenen Substanzen wird die Entzündung im erkrankten Gebiet gehemmt. Die Blutegeltherapie bringt daher bei akuten und chronischen Prozessen eine Verbesserung / Heilung des Krankheitszustandes. Durch die lange Nachblutungsphase wird das Gewebe sehr gut durchblutet und Entzündungsprodukte sowie „Abfallprodukte“ im erkrankten Gebiet werden abtransportiert und abgebaut.

Einsatzgebiete in der Tiermedizin

Heutzutage können Blutegel der Art Hirudo medicinalis aus kontrollierter Zucht bedenkenlos zur Therapie von Erkrankungen wie z. B. Gelenksentzündungen, Arthrose oder Störungen im Bewegungsapparat (HD, Bandscheibenvorfälle, Spondylose) in Tieren eingesetzt werden. Inbesondere hat sich die Blutegeltherapie bei diesen Indikationen als heilbringend erwiesen: